Michael Saitner, geschäftsführender Vorstand des PARITÄTISCHEN Schleswig-Holstein, zur Arbeitsmarktintegration von Geflüchteten:
„Die morgige Landtagsdebatte über die Arbeitsmarktintegration von Geflüchteten ist überfällig und wichtig – aber sie darf nicht an der Oberfläche verharren. Denn in der Praxis scheitert der Zugang zur Arbeit häufig an strukturellen Engpässen und gesetzlichen Vorgaben: Die Ausländerbehörden sind unterbesetzt, überlastet und kommen mit der Bearbeitung von Anträgen nicht hinterher. Wir brauchen dort dringend eine personelle Aufstockung und klare gesetzliche Reformen, um integrationshemmende Hürden abzubauen.
Ein weiteres zentrales Thema ist der Spracherwerb: Wer die Sprache nicht spricht, kann nicht oder nur sehr prekär arbeiten. Umso unverständlicher ist es, dass durch Haushaltskürzungen ausgerechnet Wiederholer-Kurse gestrichen wurden – gerade diese wichtigen Angebote sind entscheidend, um auch denen eine Chance zu geben, die mehr Zeit brauchen.
Integration funktioniert nicht auf dem Papier, sie muss aktiv ermöglicht werden. Dafür braucht es nicht nur politische Willensbekundungen, sondern konkrete Investitionen – in Personal, in Sprachbildung und in eine kluge Gesetzgebung.“