Michael Saitner, geschäftsführender Vorstand des PARITÄTISCHEN SH, zum Tag der Pflege: Ein Ritual ohne Wirkung?
„Im Mittelpunkt des 12. Mais eines jeden Jahres sollen die Pflegekräfte stehen, die wir so dringend in unserer Gesellschaft benötigen, um pflegebedürftige Menschen zu versorgen und unser Gesundheitswesen insgesamt am Laufen zu halten.
Wie jedes Jahr hören und lesen wir, dass sich die Arbeitsbedingungen für die Pflegekräfte verbessern müssen, damit wir gegen den Pflegemangel ankämpfen können. Wie jedes Jahr hören und lesen wir, dass wir den Pflegekräften mehr Wertschätzung und Respekt entgegenbringen müssen, damit diese im Beruf verbleiben und neue Pflegekräfte hinzugewonnen werden können. Dabei ist es schon längst nicht mehr die Zeit, die Probleme in der Pflege mit markigen Worten darzustellen, denn wir haben kein Erkenntnisproblem, wir haben ein gesellschaftliches Umsetzungsproblem.
Wir als Gesellschaft, wir, die wir uns im politischen Diskurs befinden sowie Politiker*innen als auch Kostenträger müssen jetzt pragmatisch und zeitnah handeln, um die Arbeit der Pflegekräfte flankierend positiv zu gestalten. Das bedeutet auch, dass neben dem Abbau der überbordenden Bürokratie wieder der gesunde Menschenverstand zum Tragen kommen muss und mit schlanken Entscheidungen schnelle Ergebnisse erzielt werden.
Die pflegefachliche Leistung muss anerkannt und ihre Entscheidungen auf Augenhöhe gesellschaftlich getragen werden – Pflege wird nicht nebenbei gemacht! Wenn unsere Gesellschaft und die Kostenträger wollen, dass die Pflege wieder etwas wert ist, dann muss sie der Pflege auch den entsprechenden gesellschaftlichen Wert, gleichrangig der ärztlichen Versorgung und Anerkennung, einräumen.
Als PARITÄTISCHER SH stehen wir mit unserer Arbeit für einen respektvollen, anerkennenden und wertschätzenden Umgang für die Pflege und jede einzelne Pflegefachkraft. Nicht nur am 12. Mai.“