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PARITÄTISCHER Schleswig-Holstein: Armut von Alleinerziehenden – Strukturelle Benachteiligung endlich beenden

Anlässlich des morgigen „Internationalen Tags zur Beseitigung von Armut“ fordert der PARITÄTISCHE Schleswig-Holstein ein entschlossenes politisches Handeln zur Stärkung von Einelternfamilien. Besonders Alleinerziehende und ihre Kinder sind von Armut betroffen – fast 40 Prozent gelten als armutsgefährdet.

„Alleinerziehende balancieren täglich zwischen Arbeit, Betreuung und Existenzsicherung – ohne doppeltes Netz und mit ständigem Risiko, ins gesellschaftliche Abseits zu rutschen.“ beschreibt Michael Saitner, geschäftsführender Vorstand des PARITÄTISCHEN Schleswig-Holstein, die Situation. „Wer allein für Einkommen, Fürsorge und Alltag verantwortlich ist, trägt enorme gesellschaftliche Verantwortung – und bekommt dafür noch immer zu wenig Rückhalt.“
Die Ursachen dieser Schieflage sind strukturell: Steuerrecht, Wohnungsmarkt, Kinderbetreuung und Arbeitsbedingungen sind weiterhin auf Zwei-Eltern-Familien zugeschnitten. Besonders gravierend ist die Wohnsituation: Alleinerziehende wohnen fast ausschließlich zur Miete, ein Viertel lebt nach Mietzahlung unter dem Existenzminimum.

Der PARITÄTISCHE Schleswig-Holstein fordert daher gezielte politische Maßnahmen, um Einelternfamilien zu stärken und Kinderarmut wirksam zu bekämpfen. „Armut von Alleinerziehenden ist kein Schicksal, sondern das Ergebnis politischer Versäumnisse“, betont Michael Saitner. „Wir brauchen endlich gerechte Strukturen – von einer echten Kindergrundsicherung über steuerliche Entlastungen bis hin zu bezahlbarem Wohnraum. Schleswig-Holstein kann und muss hier Vorreiter sein.“

Der PARITÄTISCHE Schleswig-Holstein sieht die umfassende gesellschaftliche und rechtliche Stärkung von Einelternfamilien als sozialpolitische Notwendigkeit. Sie leisten einen unverzichtbaren Beitrag – und verdienen gesellschaftliche Anerkennung, faire Chancen und politische Unterstützung.