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PARITÄTISCHER SH entsetzt über freiwillige Isolation ab Mai: „Das ist nicht vermittelbar!“

Angesichts des Vorstoßes von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach, ab Mai die Quarantänepflicht aufzuheben, zeigt sich der PARITÄTISCHE Schleswig-Holstein entsetzt und appelliert an die Landespolitik, bundespolitisch Einfluss zu nehmen. Zudem sollte dringend eine Hotspot-Regelung für Schleswig-Holstein geprüft werden.

Michael Saitner, geschäftsführender Vorstand des PARITÄTISCHEN SH: „Der Wegfall der Maskenpflicht war schon bestürzend, aber nun noch die Quarantänepflicht zu kippen, ist in der aktuellen Situation nicht vermittelbar. Aufgrund der überlasteten Situation in den Gesundheitsämtern müssen wir trotz der hohen Inzidenzen von einer Untererfassung der Coronafallzahlen ausgehen, es ist der denkbar schlechteste Zeitpunkt, um zum Tagesgeschäft überzugehen und das Coronavirus wie eine normale Erkältung zu betrachten. Noch immer sterben etwa 300 Menschen täglich an dem Virus.

Wem würden noch ein paar Wochen Masken- und Quarantänepflicht schaden? Den größten Schaden tragen jetzt die vulnerablen Gruppen in unserer Gesellschaft, denn nur auf ihre Eigenverantwortung kommt es nun an und diese wird so aussehen, dass sich diese Menschen wieder vollkommen isolieren müssen, während der Rest der Bevölkerung alle Freiheiten genießt. Die Anfang 2020 viel beschworene Solidarität gilt heute mehr denn je!

Als Wohlfahrtsverband mit Blick auf vulnerable Gruppen und die Menschen, die sie betreuen, appellieren wir an die schleswig-holsteinischen Ampelparteien, ihren bundespolitischen Einfluss geltend zu machen. Zudem sollte die Landesregierung die Anwendung einer Hotspot-Regelung wie in unseren Nachbarländern Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern prüfen. Es gibt aktuell keinen Anlass, sämtliche Coronaschutzmaßnahmen auf null herunterzufahren.“