PARITÄTISCHER SH und UTS e.V. fordern schnellere und unbürokratischere Arbeitsmarktintegration von Geflüchteten
Angesichts des Fachkräftemangels, der in allen Branchen herrscht, machen der PARITÄTISCHE Schleswig-Holstein und Umwelt Technik Soziales e.V. (UTS) auf die bürokratischen Hürden aufmerksam, denen Geflüchtete auf ihrem Weg in den Arbeitsmarkt immer wieder begegnen. UTS e.V. zeigt, wie Arbeitsmarktintegration gelingen kann.
„Der größte Teil der Geflüchteten ist nach einem ersten Ankommen hochmotiviert, die neue Sprache zu lernen und dann in Arbeit oder Ausbildung zu gehen,“ weiß Sabine Bleyer von UTS e.V.. Der Verein engagiert sich seit 1992 in den unterschiedlichsten Projekten für gesellschaftliche Integration und soziale Teilhabe durch Bildung, Beschäftigung und Beratung. „Doch viele Geflüchtete sind dazu verurteilt, zu warten: Es gibt nicht genügend Sprachkurse, die Zuwanderungsbehörden sind überlastet, die Betriebe verunsichert – das sind angesichts des Fachkräftemangels zu viele Steine, die Geflüchteten bei der Arbeitsmarktintegration in den Weg gelegt werden!“
UTS e.V. bietet in den Kreisen Rendsburg-Eckernförde, Steinburg und Dithmarschen Arbeitsmarktberatung, arbeitsmarktbezogene Sprachtrainings, Perspektivberatung mit Bewerbungstrainings und Coaching an, im Kreis Rendsburg-Eckernförde auch Migrationsberatung – unverzichtbare Bausteine, um in Deutschland in Arbeit oder Ausbildung zu kommen.
„Es gibt nicht nur in unserer Mitgliedschaft sehr viele positive Beispiele für gute Projekte und eine gelungene Integration, doch der öffentliche Diskurs wird bestimmt durch Polemik, Vorurteile und Symbolpolitik.“ sagt Michael Saitner, Vorstand des PARITÄTISCHEN SH. „Immer wieder wird vorgeschlagen, Fachkräfte aus dem Ausland anzuwerben, um dem Fachkräftemangel in Deutschland zu begegnen – warum kümmert man sich nicht auch ausreichend und nachhaltig um diejenigen, die bereits bei uns sind? Warum droht man den Migrationsberatungsstellen mit Kürzungen, warum stockt man nicht das Personal in den Behörden auf, warum behandelt man die Sprachkurse so stiefmütterlich? Wenn all das reibungslos laufen würde, könnte der Weg in die Betriebe ein schnellerer sein, wovon unsere gesamte Gesellschaft profitieren würde.“
Auch Sabine Bleyer ist dieser Meinung: „Migrationsfachdienste sorgen durch Fachinformationen und langfristige Begleitung nicht nur für Perspektiven und Teilhabe von Migrant*innen, sondern schaffen Wege zum gegenseitigen Kennenlernen, Abbau von Vorurteilen und leisten damit auch einen Betrag zum sozialen Frieden.“ Dass das trotz aller Hürden funktionieren kann, zeigt UTS e.V.: Der Verein leistet nicht nur einen großen Beitrag für die Arbeitsmarktintegration von Geflüchteten in Schleswig-Holstein, sondern setzt auch innerhalb der eigenen Mitarbeiterschaft auf Diversität.