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Michael Saitner, PARITÄTISCHER SH: „Almosen sind kein Ersatz für Gerechtigkeit und Teilhabe!“

Anlässlich der Ablehnung eines Krisenzuschlags auf die Grundsicherung durch den Bundestag findet Michael Saitner, geschäftsführender Vorstand des PARITÄTISCHEN SH, deutliche Worte für den Umgang mit armen Menschen in Deutschland:

„Es ist eine Frechheit, wie in Deutschland mit armen Menschen umgegangen wird. Diese Menschen werden von der Politik klein gehalten und entmündigt, nicht einmal jetzt in der Krise will man ihnen 100 Euro für steigende Lebenshaltungskosten gewähren. Stattdessen setzt der Staat auf Almosen in Form von Sachleistungen und Gutscheinen und baut auf die Mildtätigkeit der übrigen Gesellschaftsschichten.

Zivilgesellschaftliches Engagement und Spendenbereitschaft sind Grundpfeiler unserer Gesellschaft, doch Spenden und Gutscheine für Lebensmittel oder Bildung können nicht den Sozialstaat ersetzen. Durch diese Handhabe werden Menschen in prekären Lagen dauerhaft entmündigt, weil man ihnen nicht zutraut, Geldleistungen sinnvoll einzusetzen.

Die Politik verspielt damit den Werdegang der nächsten Generationen. Kinder aus armen Familien wachsen in dem Wissen auf, dass sie von der Gesellschaft als handlungsunfähig wahrgenommen werden und auf Mildtätigkeit angewiesen sind. So können weder Selbstwirksamkeit noch Handlungsspielraum erfahren werden und Armutskarrieren sind vorprogrammiert. Soziale Gerechtigkeit und Teilhabe sehen anders aus.“

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Bild von Julia Bousboa
Julia Bousboa Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

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Der PARITÄTISCHE Schleswig-Holstein
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