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Sprachmittlung in der gesundheitlichen Versorgung von Geflüchteten

Zum Internationalen Tag des Übersetzens am 30. September, auch Hieronymustag genannt, macht der PARITÄTISCHE SH auf die Situation in der Gesundheitsversorgung von Geflüchteten aufmerksam. Noch immer gibt es keine einheitlichen Qualifizierungsstandards für das Dolmetschen, ebenso sind Fachkräfte für dieses besondere Gesprächssetting nicht ausreichend geschult.

Michael Saitner, Vorstand des PARITÄTISCHEN Schleswig-Holstein: „Grundsätzlich ist die Qualifizierung von Dolmetscher*innen ein bildungspolitisch, arbeitspolitisch und migrationspolitisch bedeutsames Thema. Doch gerade im Bereich der Gesundheitsversorgung ist das Dolmetschen ein wesentlicher Bestandteil, um Menschen ohne ausreichende Deutschkenntnisse adäquat zu versorgen.

Die Landesregierung hat sich in ihrem Koalitionsvertrag darauf geeinigt, Standards für dolmetschendes Personal und die „Therapie zu dritt“ zu etablieren und landesweite Qualifizierungen anzubieten, ebenso sollen das Personal aufgestockt und Kompetenzen verbessert werden.

Angesichts der anhaltend hohen Zahl an Geflüchteten, die jede Woche Schleswig-Holstein erreicht, möchten wir die Landesregierung an dieses Vorhaben erinnern. Menschen, die über keine oder nur mangelnde Deutschkenntnisse verfügen, können Angebote der gesundheitlichen Versorgung oftmals nicht hürdenfrei nutzen oder haben erhebliche sprachliche und kulturelle Verständigungsprobleme. Um die Teilhabe und Selbstbestimmung von Patient*innen mit Fluchterfahrung sicherzustellen, sehen wir hier einen dringenden Handlungsbedarf.“