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Zum Tag der Pflege mahnt der PARITÄTISCHE SH: „Tarifbindung nicht auf dem Rücken der Pflegebedürftigen austragen!“

Anlässlich des Tags der Pflege am 12. Mai fordert der PARITÄTISCHE Schleswig-Holstein ein Umdenken der Politik bezüglich der Situation in der Pflege. Höhere Löhne für Pflegekräfte dürften nicht auf Kosten der Pflegebedürftigen gehen.

Michael Saitner, geschäftsführender Vorstand des PARITÄTISCHEN Schleswig-Holstein:

„Als PARITÄTISCHER unterstützen wir seit Jahren die Anpassung der Löhne und eine Verbesserung der Rahmenbedingungen für Fachkräfte in Pflege und Altenhilfe. Daher begrüßen wir ausdrücklich die vom Bund angestrebte Tarifbindung ab dem 1. September. Doch es kann politisch nicht gewollt sein, dass eine flächendeckende bessere Bezahlung für Pflegekräfte auf Kosten der Pflegebedürftigen und ihrer Angehörigen geht. Durch die Tarifbindung wird der Eigenanteil immens steigen, gleichzeitig ist beispielsweise das Pflegegeld seit 2017 nicht erhöht worden, hinzukommen steigende Energie- und Lebensmittelkosten, die die Einrichtungen und ambulanten Dienste an die Pflegebedürftigen weitergeben müssen. Dadurch sind bereits jetzt noch mehr Menschen von Altersarmut bedroht.

Wir leben in einer Solidargemeinschaft, in der die Menschen immer älter werden. In der Sache ist die Tarifbindung für Pflegekräfte richtig, doch in der Verteilung der Lasten läuft es bisher falsch. Als PARITÄTISCHER fordern wir daher kurzfristig eine Senkung und Begrenzung der Eigenanteile im ambulanten und stationären Bereich sowie langfristig den Ausbau der Pflegeversicherung zu einer solidarischen Pflegebürger- sowie Pflegevollversicherung. Das Thema Pflege muss vollkommen neu gedacht werden, anstatt immer wieder nur an den Symptomen herumzudoktern.“